Neustarter – Durchstarter: Startschuss für die Kiezekatze

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Der eigenen Passion folgen: Das ist für Dietmar Zipfel seit einiger Zeit kein Traum mehr, sondern sein Beruf. Nach mehr als 20 Jahren bei der Telekom setzt er alles auf eine Karte und gründet sein eigenes Start Up. Die Kiezekatze.

Von seinen Stolpersteinen und dem Weg zur Umsetzung seiner Geschäftsidee erzählt er euch in dieser Ausgabe von: Neustarter – Durchstarter!

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Stell dich doch bitte einmal vor

Mein Name ist Dietmar Zipfel. Ich habe bis Ende letzten Jahres als Projektmanager Social Media bei der T-Systems International GmbH gearbeitet und die Einführung des internen Social Network für den Telekom Konzern mitverantwortet. Zuvor habe ich im Konzern diverse Karrierestationen durchlaufen, wie zum Beispiel als Softwarespezialist für Vermittlungstechnik, Leiter Beschwerdemanagement, Prozessmanager und einiges mehr.

Was machst Du derzeit beruflich?

Im Januar diesen Jahres habe ich den Job im Telekom Konzern nach 22 Jahren aufgegeben und KIEZEKATZE.BERLIN gegründet, den lokalen Infohub für Nachrichten aus Deinem Kiez.

Was hast du davor gemacht?

Davor war ich 22 Jahre bei der Deutschen Telekom beschäftigt. Ich bin als Softwarespezialist für Vermittlungstechnik gestartet, und dann über Stationen wie Assistenz der Geschäftsleitung, Leitung Beschwerdemanagement und Prozessmanager schließlich Projektmanager Social Media geworden. In dieser Position habe ich die technische Einführung der internen Social Network Plattform der Deutschen Telekom für 240.000 Mitarbeiter verantwortet sowie eine eigene Konferenz zum Thema Social Media in großen Konzernen gegründet.

Wann war der Moment in dem Du Dir gesagt hast, jetzt mach ich mein Ding?

Der Gedanke, mein eigenes Ding zu machen kam mir öfters in meiner Karriere. Schließlich hatte ich schon kurz nach dem Abitur mit einem eigenen Brötchenlieferdienst erste unternehmerische Erfahrungen gesammelt und immer viele Ideen. In der Zeit im Konzern kam der Reiz des eigenen Unternehmens immer dann, wenn ich das Gefühl hatte, am Ende meiner Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen angekommen zu sein. Obwohl ich maximale Freiheiten bei der Telekom hatte, rein ergebnisorientiert bewertet wurde, Ort und Zeit meiner Arbeit selbständig gestalten und auch eigene Projekte umsetzen konnte, stößt man als kreativ unternehmerisch denkender Mensch in so einem großen Unternehmen irgendwann an nicht überwindbare Grenzen.

Außerdem wollte ich meiner Tochter ein Vorbild sein und ihr meine Überzeugung vorleben, dass man mit etwas sein Geld verdienen soll, für das man eine wahre Leidenschaft hat und seine Träume umsetzen soll und dass dies viel wichtiger als ein hohe Einkommen ist.

Schließlich kamen noch zwei Faktoren dazu, die dann den letzten Impuls gegeben haben: Erstens hatte ich meine Geschäftsidee zwei Jahre im Kleinen ausprobiert und wußte, dass das grundsätzlich funktionieren kann. Zweitens konnte ich mit Hilfe einer Abfindung ein gutes Startkapital für die Umsetzung bekommen, was mich für eine Zeit lang unabhängig von Investoren macht.

Was waren die Stolpersteine?

Die ersten Stolpersteine waren die vielen Neuen Themen, von denen ich gar keine Ahnung hatte, wie zum Beispiel Buchhaltung, Unternehmensform wählen oder auch die Erstellung eines professionellen Businessplans. Hier haben mir Coaches enorm geholfen.

Wie hast Du Dich auf diesen Schritt vorbereitet?

Zuerst habe ich meine Arbeitszeit nur leicht reduziert, um einen Tag in der Woche ausschließlich an meinem eigenen Unternehmen arbeiten zu können. Dann habe ich einen ersten Businessplan erstellt, um die Chancen der Umsetzung grob einschätzen zu können. Schließlich habe ich mit meiner Familie gesprochen, die diesen großen Schritt aus der sicheren Festanstellung mit gutem Gehalt in die Ungewissheit sofort voll unterstützt hat. Das hat mich positiv überrascht.

 

Was würdest Du CSR jobs & companies Usern raten, die mit dem Gedanken spielen, ihrem Berufsleben eine völlig andere Richtung zu geben?

Zuerst einmal glaube ich daran, dass man besonders gut in seinem Job ist, wenn man das tut, wofür man eine wirkliche Leidenschaft hat. Dieser Leidenschaft sollte man folgen.

Beim Freeclimbing habe ich gelernt, dass man immer erst einen Schritt gehen muss, um eine neue Perspektive zu bekommen und den nächsten Griff zu finden, auch wenn man noch nicht weiß, wohin einen das führt. Selbst wenn der nächste Schritt in der Karriere zuerst ein scheinbarer Rückschritt ist, weil sich zum Beispiel das Gehalt reduziert, kann man erst in dieser neuen Position neue Karrierechancen erkennen, die vielleicht in einer Ecke lauern, die man nicht vermutet hätte. Wer sich nicht bewegt, wird auch keine Chancen entdecken.

Bilder: Dietmar Zipfel

Ihr habt auch einen beruflichen Neustart gewagt oder ein eigenes Business gestartet? Dann schreibt uns. Wir freuen uns! E-Mails bitte an: redaktion@csr-jobs.de

Mehr Informationen zur Serie findet ihr hier.